Am
Montag vor zwei fuhren wir zum ersten Mal nach S. Puthur, in das
Field Office von REAL, in dem wir den anderen Teil unseres
Freiwilligendienstes leisten – das Englischunterrichten in einer
Schule, das Betreuen der Kinder von
SHG - Mitgliedern
in einem Day Care Center (1 bis 5 Jahre) und die Gestaltung der
Nachmittagsbetreung für Schulkinder von SHG – Mitgliedern (9 bis
13 Jahre). Wir wussten, dass REAL eigentlich noch auf der Suche nach
einer Unterkunft
im
Dorf für uns war und hatten daher erwartet, dass es noch etwas
dauern würde, bis wir dort anfangen. Doch
dann kam Abends ein kurzer Anruf: „In einer Woche könnt ihr in
S.Puthur anfangen und übrigens fahrt ihr dort morgen hin um alles
kennen zu lernen und euch vorzustellen. - Be ready tomorrow morning.“
Wir freuten uns und waren gespannt, was uns diesmal Neues erwartet.
Das
Dorf S. Puthur liegt südlich von Pondicherry im Distrikt Cuddalore
und ist in rund 45 Minuten mit dem Auto oder mit dem Bus von unserer
Wohnung aus erreichbar. Es ist eines der Dörfer, welches im Dezember
2011 vom Zyklon „Thane“ stark beschädigt wurde, so wie ein
großer Teil von
Cuddalore.
REAL startete hier ein Jahr nach der Katastrophe das „Thane Cyclone
Project“, welches auch von der Karl Kübel Stiftung mitgetragen
wird.
Im Zuge dieses Projektes wurden Selbsthilfegruppen vor allem für
Bauern, aber auch für Frauen
gegründet.
Die Mitglieder werden beim Beantragen von Mikrokrediten unterstützt,
sowie beim Aufbau und dem Managment ihrer kleinen Unternehmen wie zum
Beispiel „Tante-Emma-Läden“, Ziegenzucht und Milch – oder
Cashewproduktion (Income-Generating Activities).
Sie
lernen in den Trainingsprogrammen von REAL, wie sie nachhaltig
wirtschaften können und von ihren Rechten Gebrauch machen können,
die
sie häufig nicht kennen.
Außerdem gibt es ein House Building Programm, in dem die durch den
Zyklon zerstörten Häuser wieder aufgebaut wurden.
Für die Bauern gibt es außerdem Workshops und Trainings zu Themen wie nachhaltige Landwirtschaft und Umweltschutz. Somit soll den Menschen, deren Lebensumfeld vom Zyklon oft stark zerstört wurde, langfristig geholfen werden und ihr Lebenstandard auf Dauer verbessert werden. Sie werden auf dem Weg zu einem lebenswerten und möglichst finanziell unabhängigen Leben unterstützt. Diese Frauen und Männer aus den Gruppen zu treffen war sehr berührend. Trotz der Dinge, die die meisten durchmachen mussten, gehen sie freundlich und offen auf einen zu und scheinen ihren Mut und Optimismus nie verloren zu haben.
Für die Bauern gibt es außerdem Workshops und Trainings zu Themen wie nachhaltige Landwirtschaft und Umweltschutz. Somit soll den Menschen, deren Lebensumfeld vom Zyklon oft stark zerstört wurde, langfristig geholfen werden und ihr Lebenstandard auf Dauer verbessert werden. Sie werden auf dem Weg zu einem lebenswerten und möglichst finanziell unabhängigen Leben unterstützt. Diese Frauen und Männer aus den Gruppen zu treffen war sehr berührend. Trotz der Dinge, die die meisten durchmachen mussten, gehen sie freundlich und offen auf einen zu und scheinen ihren Mut und Optimismus nie verloren zu haben.
Für
die Kinder der SHG - Mitglieder in den umliegenden Dörfern, die noch
nicht in die Schule gehen gibt es, das Day Care Center in S. Puthur.
Dieses lernten wir am Montag gleich am Anfang ebenfalls kennen. Unter
dem strengen Auge der Erzieherin zählten die rund 15 Kinder in
Englisch bis 10, sagten das Alphabet auf und nannten englische
Fruchtnamen (die wir oft selbst nicht einmal auf Deutsch wussten).
Zwischendurch
wurde die Stimmung immer wieder durch Spiele oder Gymnastik
aufgelockert.
Mit
den Kindern aus dem Center werden wir uns ab nächster Woche jeden
Tag rund zwei Stunden spielerisch der englischen Sprache nähern oder
auch mal mit ihnen Basteln, Spielen, Singen oder Sport machen.
Nachmittags werden hier English Tuiton Classes für Schulkinder
angeboten, von denen wir auch einige gestalten werden. Nachdem wir
die Kinder und die Frauen kennengelernt hatten, besichtigten wir kurz
die Schule, in der wir außerdem jeden Morgen zwei Stunden Englisch
unterrichten werden. Zum Schluss aßen wir in dem Raum zu Mittag, der
bis Montag in unser Schlafzimmer verwandelt wird - gerade auf den
tollen Ausblick in einen in
eine Bananenpalmenplantage
freuen wir uns.
Unsere
Arbeit in S. Puthur wird vermutlich noch einmal ein
abwechslungsreicher und spannender Teil unseres Freiwilligendienstes
sein. Wir freuen uns darauf, aus der Großstadt raus aufs Land zu
kommen und auch eine Abwechslung zur Dokumentationsarbeit hier zu
haben – auch wenn es noch einmal eine Umstellung sein wird: ohne
Supermarkt in Reichweite, ohne tägliches Internet und Klimaanlage
und ohne die Lebendigkeit unserer Straße vor dem Fenster, die
langsam ein Zuhause wird. Auch das Arbeiten mit den Kindern wird noch
einmal sehr spannend und
herausfordernd:
Werden wir zwei uns durchsetzen können? Wie können wir uns mit den
Kindern verständigen, mit unseren drei Wörtern Tamil? Doch das Team
in S. Puthur hat uns schon so nett willkommen geheißen, dass wir
wieder das Gefühl haben, dass wir viel Unterstützung bekommen
werden. Und dank Geckos und Moskitos werden wir uns wohl sowieso nie
alleine fühlen ;)
PS:
Während unseren ersten zwei Wochen hier im Office haben wir die REAL
Facebook – Seite erneuert und einen Twitter Account erstellt. Wenn
ihr Interesse habt, schaut doch einfach mal rein! :)
Facebook:
REAL – Rural Education and Action for Liberation
Twitter:
REAL NGO @realngo1989
PPS:
Gestern Abend sind wir von unserer ersten Woche in S.Puthur
wiedergekommen. Da wir dort kein Internet hatten, kommt der
Blogeintrag ein wenig verspätet. Wir hatten eine unglaublich schöne
Woche mit vielen sehr netten Menschen, die es sich zur Aufgabe
gemacht haben, uns unseren ersten Aufenthalt so angenehm wie möglich
zu machen. Über unsere Erfahrungen und Erlebnisse in S.Puthur,
werdet ihr demnächst einen neuen Blogeintrag finden. :)
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